Sessions

Tag 1: 22. November 2022, 13:45 Uhr

Session 1: Mit Kindern über Rassismus sprechen

Tebogo Nimindé-Dundadengar

Bereits sehr früh machen Kinder Erfahrung mit Rassismus. Im Alter von fünf bis sieben Jahren haben Kinder schon die Grundbausteine rassistischen Wissens bereits entwickelt und verinnerlicht. Demnach ist die Grundschule ein zentraler Ort, um mit Kindern Rassismus zu thematisieren und gleichzeitig Lehrmaterialien, Regeln und Strukturen kritisch unter die Lupe zu nehmen. In dieser Session stellt Olaolu Fajembola viele Informationen und Beispiele vor, wie Rassismus erkannt und überwunden werden kann. Welche Worte verletzen? Welche Symbolik versteckt sich in Kinderliedern, Büchern und Spielen? Wo handele ich als weißer Mensch selbst rassistisch, auch wenn ich das gar nicht will?

Expertin: Tebogo Nimindé-Dundadengar | Geschäftsführerin und Co-Gründerin Deutschlands größter Onlineplattform für vielfältiges Kinderspielzeug und diverse Kinderbücher. 2021 veröffentlichte sie gemeinsam mit ihrer Kollegin Olaolu Fajembola den Bestseller „Gib mir mal die Hautfarbe – Mit Kindern über Rassismus sprechen“. Nach langjähriger Arbeit in der politischen Bildung für Jugendliche als auch Erwachsenen berät die Psychologin (B.Sc.) heute Fachkräfte und Unternehmen im Bereich diversitätssensible Pädagogik.

Session 2: Stärkung von Schüler:innen in der Praxis – positive Selbstbilder fördern

Kathrin Dögel und drei Schüler:innen

Die Session startet mit einem Impuls voller Praxisbeispiele aus dem Schulalltag der Winterhuder Reformschule. Dabei werden verschiedene Unterrichtsformate der Schule, wie z.B. den Projektunterricht und die damit einhergehenden Herausforderungen näher beleuchten. Außerdem soll ein Blick auf die professionelle Haltung zu Vielfalt im Kontext der Förderung des Selbstwirksamkeitserlebens von Schüler:innen geworfen werden. Anschließend gibt es Zeit Fragen zu stellen, gemeinsam zu diskutieren und Ideen zu entwickeln, um gestärkt und motiviert neue Handlungsweisen in die eigene Unterrichtspraxis zu übertragen.

Expertin: Kathrin Dögel | Interkulturelle Koordinatorin, Koordinatorin für den bilingualen Bereich an der Winterhuder Reformschule

Session 3: Junge Muslim:innen in Sachsen stärken – ABGESAGT

Anja Ibes und Doğa Dinçel

Muslimische Jugendliche machen häufig spezifische Erfahrungen und beschäftigen sich mit anderen Fragestellungen als nicht-muslimische Jugendliche in Deutschland. Im Vordergrund steht oftmals die Vereinbarkeit von Erwartungen der Eltern oder der Gemeinschaft mit den gesellschaftlichen Erwartungen in Deutschland. Leider wird dieser Erfahrungsprozess häufig von Ausgrenzungs-, Diskriminierungs- oder Rassismuserfahrungen geprägt. Das Projekt „Gemeinsam starkgemacht Sachsen“ bietet jungen Muslim:innen Schutzräume und stärkt sie durch verschiedene außerschulische Angebote. Im Workshop möchten wir u.a. folgende Fragen bewegen: Wie können junge Muslim:innen in Sachsen gestärkt werden? Welche Ansätze praktiziert das Projekt und was kann Schule davon lernen und nutzen?

Expertinnen: Anja Ibes und Doğa Dinçel | Projektleiterinnen von „Gemeinsam starkgemacht Sachsen – für eine vielfältige und demokratische Jugend“, Haus der sozialen Vielfalt e.V.

 

Session 4: Empowerment der von Rassismus betroffenen Kindern und Jugendlichen

Thi Thu Trang Nguyen und Alexis Vidal Cabezas

Als Fachkräfte kommen wir mit unseren unterschiedlichen gesellschaftlichen Positionierungen in einem Lernraum. Wir stellen uns die Frage: reicht pädagogisches Handwerk aus um Kinder und Jugendliche mit Rassismuserfahrung zu empowern?

Expert:innen: Thi Thu Trang Nguyen und Alexis Vidal Cabezas | Landesarbeitsgemeinschaft politisch-kulturelle Bildung Sachsen – LAG Pokubi e.V.

Alexis Cabezas – Woman of Colour, Lehramt Germanistik, Master in Sprachwissenschaft, Yoga Lehrerin und Systemische Organisationsentwicklerin (in Ausbildung), Referentin für Rassismuskritische Bildung, Prozessbegleitung & Empowerment für People of Colour bei LAG politisch-kulturelle Bildung Sachsen e.V.

Trang Nguyen (sie/ihr) – freiberufliche Bildungsreferentin und Trainerin für rassismuskritische Bildung und Empowerment, Autorin beim Schreibkollektiv „Postmigrantische Störung“

Session 5: KlasseBILDUNG – über Zusammenhänge von Klassismus im Bildungsalltag

Chris Höppner

Im Workshop wollen wir uns dem Thema Klassismus zuwenden – der Begriff beschreibt die Diskriminierung von Personen aufgrund ihrer Klassenzugehörigkeit und/oder -Herkunft. Menschen, welche der sog. Arbeiter*innen- und/oder Armutsklasse angehören oder zugeordnet werden, sind sehr häufig von Klassismus betroffen. Wir wollen im Workshop der Frage nachgehen, wie dem im institutionellen Alltag des Bildungsbereichs begegnet werden kann.

Um an der schulischen Praxis anzusetzen, nähern wir uns im ersten Teil – durch einen interaktiven Impulsvortrag mit (berufs-)biografischen Bezügen, dem Thema „Klassismus“. In einem zweiten Teil gibt es Raum für Fragen und kollegialen Austausch, um erste Ideen und Maßnahmen für eine klassismussensible Praxis zu entwickeln.

Experte: Chris Höppner | freier Bildungsreferent, Berater und Trainer (https://chrishoeppner.de/ )

Wissenscafé:

Tag 2: 23. November 2022, 13:45 Uhr

Wissenscafé 1: Gemeinsam mehr erreichen – Kooperation von Hort und Grundschule

Manuela Athenstaedt

Wie können Grundschule und Hort gemeinsame Ressourcen nutzen und was sind die Voraussetzungen für eine gute Kooperation? Um diese Fragen zu beantworten, arbeiten Grundschulen und Horte in Dresden daran, ihre ganztägigen Bildungsangebote so zu gestalten, dass Kinder optimal betreut und gefördert werden. Und auch die Verwaltungsebene zieht mit: In Dresden haben Vertreter aus Land und Kommune im Rahmen des Programms Gemeinsam bildet – Grundschule und Hort im Dialog gemeinsame Qualitätskriterien für die ganztägige Bildung, Betreuung und Erziehung der Sechs- bis Zehnjährigen erarbeitet. Daraus entstand der „Qualitätsrahmen für gelingende Kooperation zwischen Grundschule und Hort”, den auch andere Dresdner Einrichtungen für ihre Entwicklungsarbeit nutzen.

Expertin: Manuela Athenstaedt | langjährige Prozessbegleiterin in den DKJS-Programmen Gemeinsam bildet, WillkommensKITAs und Vielfalt entfalten.

Wissenscafé 2: LGBTQ+ – Identität Raum geben – ABGESAGT

Heiko Weigel

In jeder Schulklasse, in jedem Lehrerzimmer sitzen lesbische, schwule, bisexuelle und trans* Menschen. Queere Jugendliche erleben in ihren Schulen Beschimpfungen, Beleidigungen und körperliche Gewalt. Um Schüler:innen zu stärken ist es besonders wichtig, im ersten Schritt Diskriminierung zu erkennen und einen sensiblen Umgang, in Bezug auf die Themen sexuelle Orientierung und geschlechtliche Identität zu fördern.
Wir wollen sie gern einladen mit uns Chancen und Herausforderungen verschiedener L(i)ebensrealitäten, mit Blick auf die Sichtweise junger Menschen, sowie dem schulischen Alltag, zu beleuchten. Wir bieten Ihnen eine Mischung aus Wissen, lebensweltnahe Einblicke und Raum zur Beantwortung offener Fragen.

Experte: Heiko Weigel | different people e.V.

Wissenscafé 3: Lernförderliche Kommunikation im Unterricht

Dr. Dennis Hauk

Klassengespräche sind ein fester Bestandteil des Unterrichts in allen Fachbereichen. Der Blick in die Praxis zeigt allerdings, dass im Unterricht nur wenig miteinander kommuniziert wird. Wenn jemand spricht, dann ist es meistens die Lehrperson. Doch wie initiiert man lernförderliche Unterrichtsgespräche, an denen sich viele Schülerinnen und Schüler beteiligen? Welche Gesprächsstrategien und -methoden braucht man hierfür? Wie geht man mit Schülerinnen und Schülern um, die eher schweigsam sind und sich kaum im Unterricht äußern? Vor dem Hintergrund dieser Fragen gibt das Wissens-Café einen Einblick in die Praxis und Forschung zur lernförderliche Unterrichtskommunikation. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten einen Einblick in die theoretischen Grundlagen und diskutieren die jeweiligen Verfahren in anwendungsbezogenen Praxisbausteinen.

Experte: Dr. Dennis Hauk | wissenschaftlicher Mitarbeiter (Post-Doc) und Habilitand am Lehrstuhl für Schulpädagogik und Unterrichtsforschung an der Friedrich-Schiller-Universität Jena.

Wissenscafé 4: Lernwerkstatt – Lernen mit allen Sinnen – ABGESAGT

Karin Schreibeis

Neugier bewahren und Freude am Entdecken entfalten sind zentrale Aspekte intrinsischen Lernens. Die Lernwerkstatt als ein Raum in Schule bietet zahlreiche Möglichkeiten zum forschenden Lernen, kann aber ebenso als Gestaltungselement schulischer Übergänge genutzt werden. Gemeinsam wollen wir grundlegende Bedingungen und konkrete Umsetzungsvariationen kennenlernen und diskutieren.

Expertin: Karin Schreibeis | Kulturagentin und SERVICEAGENTUR GANZTAG BERLIN

Wissenscafé 5: Ich bin doch nicht rassistisch (aber…) – Rassismus im schulischen Kontext produktiv thematisieren

Matthias Brauneis

Wenn im schulischen Kontext über Rassismus gesprochen wird, kommt es häufig zu innerer Ablehnung. Dies äußert sich über vier Distanzierungsmuster. In dieser Veranstaltung greifen wir die Distanzierungsmuster auf und wollen gemeinsam diskutieren, wie ein konstruktiver Umgang damit gefunden werden kann und Rassismus besprechbar wird. Denn – Rassismus geht uns alle an.

Experte: Matthias Brauneis, Courage | Werkstatt für demokratische Bildungsarbeit e.V. | Netzwerk für Demokratie und Courage in Sachsen

Wissenscafé 6: Peer Training Sachsen – Aktiv gegen Vorurteile und Diskriminierung

Felicitas Koch

Stereotype, Vorurteile und Diskriminierung begegnen uns Überall – in der Schule, im Freundeskreis oder bei Familienfeiern. Aber wie kommt es dazu? Und was kann ich – als Schüler:in – dagegen machen? Das Peer Training setzt darauf, dass Jugendliche ab Klassenstufe 7 lernen sich mit Vorurteilen und Diskriminierungen als Ausgangpunkt von Fremdenfeindlichkeit, Hass, Gewalt und Rassismus auseinander zu setzen und diesen entgegenzutreten. Das Besondere daran – die Trainings werden nicht von Erwachsenen durchgeführt, sondern speziell ausgebildete Peer Trainer*innen, die ebenfalls noch Schüler:innen sind.

Expertin: Felicitas Koch | Sächsische Jugendstiftung, Programmleiterin Peer Training Sachsen

Wissenscafé 7: Kinder haben Rechte – Umsetzung der Kinderrechte in Kooperation von Schule und Sozialer Arbeit

Prof. Dr. Baier

In diesem Wissens-Café soll es um zentrale Punkte der UN-Kinderrechtskonvention wie z.B. Recht auf Partizipation, Bildung und Nicht-Diskriminierung gehen. Wie kann in schulischen Abläufen die Würde des Kindes respektiert werden? Welche Kooperationspartnerschaften u.a. mit der Sozialen Arbeit braucht es, um diesem Anspruch gerecht zu werden? Wie können multiprofessionelle Teams diese Prozesse stärken und damit die Selbstwirksamkeit der Schüler:innen erhöhen? Diese und weitere Fragen diskutieren sie praxisnah und wissenschaftlich fundiert mit Prof. Dr. Baier und Praktiker:innen sächsischer Schulen.

Experte: Prof. Dr. Baier | Professur am Institut für Kinder- und Jugendhilfe an der Fachhochschule Nordwestschweiz, Arbeitsschwerpunkte: Soziale Arbeit in Schulen, Kinderrechte, Inklusion und Multiprofessionalität im schulischen Kontext

Wissenscafé 8: Warum Beteiligungserfahrungen Schüler:innen stärken

Swetlana Moser und Oliver Lücking

Auf die Frage wie Schüler:innen beteiligt werden, wird oft als erstes das Schlagwort Schüler:innenvertretung genannt. Beteiligung ist jedoch viel mehr und kann in ganz unterschiedlichen Formen und Intensitäten stattfinden. So können auch Schüler:innen, die sich in den formalen Strukturen der Schüler:innenräte nicht wiederfinden, sich einbringen und Selbswirksamkeitserfahrungen machen. Die Servicestelle Kinder- und Jugendbeteiligung möchte mit Ihnen in den Austausch kommen, z.B. zu Fragen wie: Warum stärken Beteiligungserfahrungen Schüler:innen? Wie können wir durch verschiedene Beteiligungsformen Schüler:innen erreichen, die mit Schule eher negative Erfahrungen verbinden? Und wie lässt sich ein Interagieren auf Augenhöhe mit hierarchischen
Settings überhaupt vereinbaren?

Die Servicestelle Kinder- und Jugendbeteiligung (hier in Vertretung von Oliver Lücking und Sweta Moser) entwickelt gemeinsam mit Pädagog:innen, Lehrer:innen und Fachkräften Konzepte für gelingende Beteiligung in unterschiedlichsten Institutionen und Kontexten, vernetzt Akteur*innen aus diesen Bereichen und bildet weiter.

Expert:innen: Swetlana Moser und Oliver Lücking | Servicestelle Kinder- und Jugendbeteiligung des Kinder- und Jugendring Sachsen

Wissenscafé 9: Spielen und Körperlichkeit

Nadine Schramm

Spielen ist ein wichtiger Teil der kindlichen Entwicklung. Neben der geistigen Entwicklung werden dabei auch Sozialkompetenzen und die eigene Körperlichkeit trainiert. Schulen schildern, dass das gemeinsame Spiel immer derber wird und dass das körperliche Messen schnell in Kämpfen ausartet. Gemeinsam mit unserer Referentin wollen wir betrachten, was hinter diesemVerhalten steckt und was im Handlungsfeld Schule nötig und möglich ist.

Expertin: Nadine Schramm | Förderschullehrerin am CJD Förderschulzentrum Sangerhausen,   Zusatzausbildung zur sensorischen Integration am Institut für Kindesentwicklung in Hamburg